Bregy Pictures – by Stefan Bregy.
Ich kann mich noch gut erinnern, als das Einschlafen als Kind in der Alphütte schwer fiel, wenn am nächsten Tag der “Heli” angekündigt war. Es konnte durchaus vorkommen, dass der 8 Uhr Transport dann schlussendlich erst am späten Nachmittag stattfand. Smartphones gabs keine, so dass die einzige Telefonverbindung vom Hotel neben dem Parkplatz war. Oft wars das Wetter, wenn das Lötschental unter einer dichten Nebelwand hing. Wir haben gelauscht und gespannt gewartet, bis dann einer wieder sagte: “Ich glaube, ich höre was. Nein, war doch nichts.” Und dann plötzlich doch: Zuerst ein Brummen, dann der grelle Pfeifton: Die Lama kommt. Kinder strömen aus den Alphütten (teilweise in Unterhosen und barfuss, weil’s zum Anziehen nicht mehr gereicht hatte und schliesslich niemand dieses Highlight verpassen wollte). “Wer fliegt heute? “Vändärnick” oder doch “z’ Pollingji”? (“Vändärnick” nannten wir Kinder damals die lebende Pilotenlegende Bernd Van Doornick).
Der Bub mit der Mütze hinten im Heli – das bin ich 🙂
Als der Flughelfer auf der Alp ausgestiegen war, flog der Heli zurück auf den Parkplatz. Wieder hiess es Warten, warten, warten bis alle Transportnetze beladen waren. Kinder und Erwachsene, welche auf dem Parkplatz waren, konnten meist dann mit dem ersten Flug auf die Alp fliegen. Ich kann mich noch gut erinnern, als ich als ca. 6 jähriger Bub auf dem Parkplatz war. Bernhard Pollinger war der Pilot an dem Tag. Ich durfte hinten im Heli mitfliegen, war der einzige Passagier. Als der Flughelfer den Heli beladen hatte, flogen wir auf die Alp. Als wir oben waren, frage mich Bernhard: “Möchtest du noch eine Runde mitfliegen?” Wir sind dann noch 2-3 mal rauf- und runtergeflogen. Beim letzten Flug setzte “z’ Pollingji” die Maschine auf einem kleinen Vorsprung genannt “Bidumjini” ab, blickte zurück, wünschte mir einen schönen Tag und sagte mir noch, ob ich die Türe zu machen kann. Ich bedankte mich, bin ausgestiegen, hab mich hingekniet und gewartet, bis die Maschine weg war. Wir wussten damals von klein auf, dass wir beim Aussteigen knien mussten und warten, bis die Maschine weg ist. Heute wäre so etwas undenkbar aufgrund der zahlreichen Sicherheitsvorschriften.
Da war ich also, ein 6-jähriger Bub, der gerade etwas Grosses erleben durfte. Einen Moment, den ich bis heute nicht vergessen habe (“merci tüsig Benno”). Ich weiss auch noch, dass bei einem Transport auf die Anen- oder Hollandiahütte fast nie ein Pilot an unserer Alp vorbeigeflogen wäre, ohne eine kurze Showeinlage. Für uns Kinder bedeuteten diese Momente wahnsinnig viel. Und bis heute hat mich diese Faszination für Helikopter nicht mehr losgelassen.
Unvergessen sind auch die Alpaufzüge, als das Leben auf die Alp zurückgekehrt ist. An die stillen Nächte auf der Alp musste ich mich nämlich anfangs Sommersasion immer zuerst gewöhnen. Daher war es irgendwie beruhigend & heimelig, wenn die Kühe wieder zurück waren und dann Abends wenigstens ab und zu eine Glocke ertönte. Diese schwarzen, prächtigen Eringerkühe (Vache d’hérens) sind für mich die schönsten Kühe und ich empfinde tiefen Respekt vor denjenigen, welche diese Tiere meist im Nebenerwerb mit viel Sorgfalt & Liebe halten.
Helikopter, Kühe und Berge. Dass, was mich also seit meiner Kindheit fasziniert. Seit einigen Jahren versuche ich nun, dass Ganze mit meiner Kamera festzuhalten. Fotografieren und Filmen macht mir grossen Spass. Mal gelingt es meiner Meinung nach gut, mal weniger gut einen Moment festzuhalten. Ich experimentiere oft, daher kann es auch vorkommen, dass sich die Videos (z.B die Alpaufzüge) ziemlich stark voneinander unterscheiden. Ich bin weder professioneller Fotograf oder Filmer, ich mache das Ganze nebenbei, weil’s mir einfach unheimlich viel Spass macht. Daher hoffe ich, dass ich diese Freude mit euch mit dem einen oder anderen Foto oder Film teilen kann.
Danke fär z’ Bsüächji hiä